Der Nationalpark freut sich wieder über zwei Junggeier in freier Wildbahn in den Hohen Tauern. Ob ein dritter Jungvogel in Osttirol hinzukommt, kann zu Redaktionsschluss noch nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Vielen Dank den vielen ehrenamtlichen Beobachtern und Beobachterinnen. Das Greifvogel-Team freut sich über jede Meldung einer Beobachtung von den „Königen der Lüfte“ unter
Bartgeiernachwuchs 2019 in den Hohen Tauern
Alpenweiter Überblick der bisherigen Brutsaison 2018/2019 in freier Wildbahn
Statistik über den Reproduktionserfolg der Alpenpopulation
Brutsaison 2018/2019 im internationalen Bartgeier-Zuchtnetzwerk
Flugrouten unserer besenderten Bartgeier
Interessante Bartgeier-Meldung aus Ischgl
Alpenweite Bartgeierbeobachtungen seit Jahresbeginn
Totfund eines „wilden“ Bartgeiers in Taufers im Münstertal
Bleifreie Büchsenmunition im Nationalpark Hohe Tauern
Besenderter Gänsegeier F 75 aktuell im spanischen Naturpark Serrania de Cuenca
Kadaver verendeter Nutztiere als Nahrungsquelle für Aasfresser
Steinadler Horstmonitoring 2019
Exkursionen und Ausstellungen Greifvögel
Bartgeier und Gänsegeier Online
Social Media und Öffentlichkeitsarbeit
Bartgeiernachwuchs 2019 in den Hohen Tauern
Nachwuchs im Krumltal
Anfang März ist im Rauriser Krumtal wieder ein Bartgeierjunges geschlüpft. Seit der Wiederansiedlung der Bartgeier im Jahr 1986 ist das bereits der sechste Bartgeiernachwuchs in diesem Nationalparktal.
Bartgeier Andreas Hofer (Rauris 1996) und seine im Jahre 1988 ebenfalls im Krumltal ausgewilderte Schwester Alexa haben wieder erfolgreich gebrütet. Im März konnten Fütterungsaktivitäten der Elternvögel bestätigt werden. Gefüttert wird derzeit ca. alle zwei Stunden, der Junggeier liegt aber tief in der Horstmulde und ist noch nicht zu sehen. Ende Juni/Anfang Juli ist mit dem Jungfernflug des Junggeiers zu rechnen.
© Florian Egger
Abb.: Bartgeier Alexa, das 31 Jahre alte Weibchen des Krumlpaares
Der Schutz der Bartgeierfamilie hat jetzt oberste Priorität. Für die Nationalparkverwaltung heißt das, die nächsten Monate den Brutplatz laufend zu kontrollieren und mögliche Störeinflüsse zu vermeiden. Ab sofort sind deswegen Hubschrauber- und Drohnenflüge im Krumltal tabu. Die Wege in der Umgebung des Horstes dürfen nicht verlassen werden, Filmen und Fotografieren im Nestbereich ist ebenso verboten. Interessierte werden dringend ersucht, Beobachtungstouren auf „eigene Faust“ zu unterlassen, nicht zuletzt auch aufgrund der noch herrschenden Lawinengefahr im Krumltal. Die Zeit bis Anfang Juli – zu diesem Zeitpunkt sollte der Jungvogel flügge werden – ist die empfindlichste, hinsichtlich Störungen, die im schlimmsten Fall zum Abbruch der Fütterung führen können.
Ab dem Sommer wird den Besucherinnen und Besuchern ein eindrucksvolles Naturerlebnis rund um die Bartgeier im Nationalpark angeboten. Die laufende Überwachung übernehmen die Nationalpark-Ranger, gleichzeitig informieren sie Gäste und ermöglichen ihnen auch ein Blick durch Fernglas und Spektiv zum Horst. Von Ende Juni bis Anfang September werden die Ranger von einem Praktikanten unterstützt, der täglich vor Ort das Monitoring durchführt und die Betreuung der Wanderer übernimmt. Darüber hinaus werden von 10. Juli bis 4. September jeden Mittwoch fachkundige Ranger-Führungen ins Krumltal angeboten. Ab 20. Mai ist zusätzlich die Erlebnisausstellung „Könige der Lüfte“ in Rauris-Wörth wieder geöffnet.
Auch Katschberger Bartgeier-Paar freut sich über Nachwuchs
Das Männchen Hubertus 2 (Kals 2004) und Weibchen Romaris (Kals 2007) bilden seit dem Jahre 2013 das erfolgreiche Brutpaar im Katschberggebiet auf der Kärntner Seite. Seit dem Jahre 2014 hat das Paar in fünf aufeinanderfolgenden Jahren fünf Junggeier erbrütet und erfolgreich großgezogen. Bei einer Horstkontrolle diesen Jänner konnte festgestellt werden, dass dort auch heuer wieder gebrütet wird und im März konnte ein Füttern eines Jungvogels beobachtet werden. Somit kann, sofern keine Komplikationen auftreten, mit dem Ausfliegen eines weiteren Junggeiers Anfang-Mitte Juli gerechnet werden.
© Michael Knollseisen
Abb.: Hubertus 2, das Männchen des erfolgreichen Brutpaares im Katschberggebiet
Intensive Suche in Osttirol unbelohnt
Lange unklar gestaltete sich die Situation in Osttirol. Zwar wurden im Gschlößtal immer wieder das für eine Brut noch zu junge Männchen Lea und ein Altvogel beobachtet, welche auch die Region Kals regelmäßig beflogen. Von den beiden Altvögeln, welche letztes Jahr in Prägraten einen Brutversuch unternommen hatten, trafen jedoch seit Herbst nur sehr sporadisch Beobachtungen ein. Doch dann die Überraschung. Am 21. April konnte ein beflogener Bruthorst, wieder im Gemeindegebiet von Prägraten entdeckt werden. Da die Vögel zu Redaktionsschluss noch brüteten, ist noch offen, ob die kritische Zeit des Schlüpfens und der nachfolgenden Tage erfolgreich überstanden werden. Dennoch besteht berechtigte Hoffnung, dass heuer drei Jungvögel in Österreich den Bartgeierbestand bereichern könnten.
© Johann Stadler
Abb. Adulter Bartgeier in Virgen am 16.03.2019
Alpenweiter Überblick der bisherigen Brutsaison 2018/2019 in freier Wildbahn
Bis Anfang März wurden 44 Brutpaare und vier brütende Trios dem internationalen Bartgeiermonitoring (IBM) gemeldet und in die internationale Datenbank eingegeben. Von diesen 44 Paaren schritten 38 zur Brut, es fand also eine Eiablage statt. Bis jetzt sind 21 Junggeier geschlüpft, bedauerlicher Weise ist in Italien ein Junggeier gleich nach dem Schlupf gestorben. In den kommenden Tagen und Wochen werden sicherlich noch mehr Meldungen über den Brutverlauf eingehen, denn viele dieser Bereiche sind aufgrund der Lawinensituation noch nicht gefahrlos begehbar.
Sehr erfreuliche Nachrichten gibt es für an Österreich angrenzenden Gebiete der Schweiz und Südtirol. Die Brutpaare, die im Val Sinestra (Schweiz) und im Pfossental (Südtirol) ihre Horste haben, ziehen auch heuer wieder je einen Junggeier auf.
Statistik über den Reproduktionserfolg der Alpenpopulation
Vor 33 Jahren fand im Rauriser Krumltal im Nationalpark Hohe Tauern die erste Freilassung von vier jungen Bartgeiern im Rahmen des internationalen Wiedereinbürgerungsprojektes der Bartgeier in den Alpen statt. 1997 flog der erste im Freiland geschlüpfte Bartgeier seit dem Start dieses Artenschutzprojektes in Hochsavoyen (F) aus, im Vorjahr waren es insgesamt 29 Junggeier. Damit stieg die Anzahl der seit Projektbeginn erfolgreichen Wildbruten auf 233 und überstieg erstmals die Anzahl der insgesamt bisher ausgewilderten Junggeier mit 223.
Überblick über die Brutsaison 2018/2019 im internationalen Bartgeier-Zuchtnetzwerk
Mitte Dezember 2018 startete die heurige Brutsaison und neigt sich nun dem Ende entgegen. In diesem internationalen Netzwerk arbeiten fünf Zuchtzentren mit 20 Brutpaaren sowie 21 Zoos, Tierparke und private Vogelparks mit 21 Brutpaaren über ganz Europa verteilt eng zusammen. Dieses Jahr konnten in Summe 30 Küken erfolgreich schlüpfen, im Vorjahr waren es 23. Das heurige Jahr ist somit das bisherige Rekordjahr an überlebenden Küken. Damit können heuer mehr Junggeier als je zuvor zur Wiedereinbürgerung in Europa freigegeben werden. Da jedoch alle dieser Jungvögel aus genetischen Linien stammen, die in der Alpenpopulation schon gut vertreten sind, kommen diese Jungtiere aber für eine Auswilderung in der Schweiz nicht in Frage. Als Freilassungsplätze 2019 sind demnach vorgesehen: Französisches Zentralmassiv, Baronie, Vercors, Korsika, Maestrazgo und Andalusien.
© Zoo Ostrau
Abb.: heuriges Bartgeier-Küken im Zoo Ostrau
Flugrouten unserer besenderten Bartgeier
Kruml 5 hat ihren Sender verloren
Der Einsatz um Bartgeier Kruml 5 hat sich im Vorjahr sehr gelohnt. Das Weibchen ist wieder fit und konnte sich vollständig in der freien Wildbahn etablieren. Den Hochwinter verbrachte sie in Südtirol im Bereich zwischen Meran, dem Eingang ins Schnalstal und der Texelgruppe. In diesem Dreieck pendelte sie laufend hin und her. Leider hat sie am 22. Februar im Bereich des Meraner Höhenweges bei der Mutspitze ihren GPS-Satellitensender verloren. Dort ist ein schwer zugänglicher Steinwild-Überwinterungseinstand. Klaus Bliem, ein seit vielen Jahren um die Bartgeier in Südtirol überaus engagierter Mitarbeiter der Forststation Schlanders, hat gemeinsam mit seinem Team diesen Bereich nach dem Sender abgesucht, wurde aber in diesem schwierigen Gelände noch nicht fündig. Kruml 5 sollte aber am Leben sein, denn sonst wäre der Jungvogel im Rahmen der Suche sicherlich entdeckt worden. Auch ihre Flugbewegungen in den letzten Wochen zeigten nie besorgniserregende Besonderheiten. Es ist interessant, wo sie aufgrund ihrer Markierung nach dem Senderverlust erstmals wieder beobachtet wird.
Bartgeier Caeli erkundet die Ostalpen
Der im Vorjahr im Seebachtal ausgewilderte Junggeier Caeli erkundete diesen Winter die Ostalpen. Bis Mitte Jänner war er im Bereich der Lechtaler und Allgäuer Alpen unterwegs, dann wechselte er in das Dreieck Schweizerischer Nationalpark – Glarus Süd – Säntis. Ab dem 21. März ging sein Flug über Südtirol wieder zurück in den Nationalpark Hohe Tauern. Schwerpunktmäßig beflog er dann für längere Zeit den Ostteil des Nationalparks und den Lungau. Manchmal traf er dabei auch auf Bartgeier Kasimir. Zwischenzeitlich unternahm er noch Ausflüge ins Salzkammergut und in die steirischen Niederen Tauern. In der Karwoche wechselte er schließlich nach Osttirol. Aktuell hält er sich im Schweizerischen Nationalpark auf.
Bartgeier Kasimir befliegt im Spätwinter die östlichen Hohen und die Niederen Tauern
Bis Mitte Jänner erkundete Bartgeier Kasimir die Karnischen Alpen sowohl auf Osttiroler, Kärntner und Italienischer Seite. Mitte Februar kehrte er in die Hohen Tauern zurück, wo er anfangs seinen Schwerpunkt im Bereich seines Freilassungsplatzes im Seebachtal hatte. Dort wurde er mehrfach zusammen mit einem adulten Bartgeier und auch mit Bartgeier Felix 2 beobachtet. Von dort aus beflog er den Bereich zwischen Obervellach, Fragant und Mallnitz. Mitte März überstellte er sich zunächst in das Gasteinertal und nutzte dann vorrangig den Bereich Lungau, Maltatal und Hüttschlag. In den letzten Wochen war er schwerpunktmäßig im Talschluss des Großarltals unterwegs.
Bartgeier Lucky hat seinen Schwerpunkt im Westen Tirols
Der im Jahr 2016 verwendete Sendertyp funktioniert leider im Winterhalbjahr aufgrund seiner mangelnden Energieversorgung sehr schlecht und hat sich im Freiland nicht bewährt. Erst wenn das Tageslicht wieder zunimmt, können sich die solarbetriebenen Batterien der Sender wieder soweit aufladen, dass sie genügend Strom für den Sender bereitstellen. Aus diesem Grund werden im Winter nur wenige GPS-Positionen an das Bartgeierteam übermittelt. Daher sind Sichtbeobachtungen für das Monitoring immer noch überaus wichtig. Den Winter verbrachte demnach Bartgier Lucky (Neukirchen 2016) primär im Arlberg Gebiet, Lechtal, Paznaun, Kaunertal und Ötztal. Nur für ein paar Tage machte er eine Stippvisite im Osttiroler Nationalpark-Anteil.
Sichtbeobachtungen von Bartgeier Charlie für das Wissen um ihre Aufenthaltsorte besonders wichtig
Bartgeier Charlie (Neukirchen 2016) hat den gleichen Sendertyp wie ihr Bruder Lucky. Während der Sender von ihrem Bruder im Sommerhalbjahr regelmäßig GPS-Daten übermittelt, funktioniert der Sender von Charlie schon seit dem vorjährigen Frühjahr nicht mehr. Aber erfreulicherweise werden dem Bartgeier-Team immer wieder Fotos von Sichtbeobachtungen übermittelt. So konnte sie am 31. Jänner bei der Balonspitze im Zederhaustal mit tollen Fotos bestätigt werden. Vermutlich wurde sie im März auch im Obersulzbachtal beobachtet.
Bartgeier Lea überwinterte vorwiegend auf der Tauernsüdseite zwischen Großvenediger und Großglockner
Das Bartgeier-Männchen Lea (Kals 2015) hat den Winter vorwiegend auf der Tauernsüdseite zwischen Großvenediger und Großglockner verbracht, der Schwerpunkt lag im Tauerntal. Aus diesem Bereich stammt der Großteil GPS-Positionen, aber auch der Beobachtungsmeldungen. Lea wurde dabei sehr oft mit einem adulten Bartgeier gemeinsam beobachtet. Nur manchmal wechselte er für einen kurzen Erkundungsflug auf die Tauern-Nordseite.
BG Fortuna überwinterte zwischen Meran und Oberstdorf
Den Winter verbrachte das Bartgeier-Männchen Fortuna (Kals 2015) ähnlich wie im Vorjahr in den Ötztaler- und Stubaieralpen. Vereinzelt machte er Ausflüge in die Südtiroler Texelgruppe.
Mitte März übersiedelte er in die Lechtaler- und Allgäuer Alpen. Auch diese markanten Gebirgsformationen kennt er aus früheren Wintern, wo er immer wieder beim Absuchen von Lawinenkegeln beobachtet und dokumentiert wurde. Eine nicht alltägliche Bartgeiersichtung machte Berufsjäger Markus Moosbrugger, als er in seinem Revier am 3. April bei einem Lawinenfallwild gleich drei Bartgeier beobachten konnte, einen adulten und einen immaturen Bartgeier sowie Fortuna.
Felix 2 wieder zurück in den Hohen Tauern
Im Hochwinter wurden nur wenige GPS-Positionen an das Bartgeier-Team übermittelt. Anfang Jänner beflog Bartgeier Felix 2 (Debant 2014) laut den GPS-Positionen das Ventertal. Die nächsten Lokalitäten stammen vom 6. März aus dem Gebiet des Schweizerischen Nationalparks. Von dort machte er sich dann auf den Weg in seine alte Heimat, den Nationalpark Hohe Tauern, wo er schwerpunktmäßig im Seebachtal und Umgebung unterwegs war. Dort wurde er mehrmals gemeinsam mit BG Kasimir und einem adulten Bartgeier gesehen.
Ab Mitte März wechselte er auf die Tauernnordseite ins hintere Gasteinertal. Hier konnte er oft beim Absuchen von Lawinenkegeln nach Fallwild beobachtet und dokumentiert werden.
Interessante Bartgeier-Meldung aus Ischgl
Am 24. März konnte vom Fenster einer Sportchirurgie in Ischgl aus eine besondere Bartgeier-Beobachtung gemacht werden. Um 11:26 Uhr flogen gleichzeitig zwei Bartgeier über den Ort, wobei einer davon eindeutig erkennbar einen Ast in seinen Fängen trug. Bei einem Nestbau um diese Zeit könnte es durchaus im Vorfeld einen Brutabbruch gegeben haben. Vielleicht haben noch mehrere Beobachter ähnliche Sichtungen von adulten Bartgeiern im Bereich um Ischgl machen können? Das Bartgeier-Team würde sich über diesbezügliche Hinweise freuen und bedankt sich im Voraus sehr herzlich. Von immaturen Geiern konnten mehrere Sichtungen in diesem Gebiet aufgenommen werden.
Alpenweite Bartgeierbeobachtungen seit Jahresbeginn
Im Zeitraum zwischen dem 1. 1.2019 und dem 31. 3.2019 wurden 380 Bartgeier-Beobachtungen dem IBM-Team gemeldet, von den jeweiligen Länderkoordinatoren kontrolliert und in die internationale Datenbank eingegeben. Dabei konnten 25 Bartgeier individuell sicher identifiziert werden. Weitere Details sind den unten dargestellten Karten zu entnehmen.
Dabei ist jedoch anzumerken, dass die meisten Geierbeobachtungen in der Schweiz über die europaweite Plattform „Ornitho“ gemeldet werden und deshalb noch nicht in dieser Karte angezeigt werden. Mittlerweile konnte ein direkter Datenimport zu Ornitho-Schweiz erstellt werden. Allein 325 Beobachtungen wurden über diese Plattform gemeldet. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass diese Daten von Experten nicht validiert sind.
Totfund eines „wilden“ Bartgeiers in Taufers im Münstertal (Südtirol)
Am 21. März wurde ein adultes Bartgeier-Männchens in Taufers im Münstertal (Südtirol) tot aufgefunden. Erste Vermutungen deuten darauf hin, dass eine Kollision mit einer Stromleitung und Stromschlag die Todesursache waren. Toxikologische Untersuchungen zu möglichen Bleivergiftungen und genetische Analysen wurden beauftragt. Mit Spannung wird nun das Ergebnis dieser Untersuchungen erwartet. Jedenfalls ist der Verlust dieses bereits im Freiland geborenen Männchens sehr bedauerlich.
Förderungen der bleifreien Büchsenmunition im Nationalpark Hohe Tauern
Förderaktion in der Nationalparkregion Salzburg wird fortgesetzt
Vor zwei Jahren startete die Salzburger Nationalparkverwaltung die Förderung bleifreier Büchsenmunition für alle Reviere in und um den Nationalpark Hohe Tauern. Diese Förderaktion setzt sich aus folgenden Modulen zusammen:
Heute kann eine sehr positive Bilanz gezogen werden und diese Förderaktion wird in der bewährten Zusammenarbeit mit den Büchsenmachern der Region in die Verlängerung bis 31.12.2019 gehen. Laut Auskunft der Büchsenmacherbetriebe der Nationalparkregion sind ihre Kunden mit dem Umstieg sehr zufrieden. Erfreulicherweise nehmen viele Berufsjäger, Hegemeister und Jäger, die Jagdgäste führen, und andere Multiplikatoren an der Förderaktion teil, weshalb diese Aktion verlängert wird.
Aber warum überhaupt bleifrei jagen? Zahlreiche Forschungsergebnisse und vor allem immer mehr nachgewiesene Bleivergiftungen bei Greifvögeln im Alpenraum haben den Naturschutzaspekt bleifreier Munition klar nachgewiesen.
Nicht nur die Erfahrungen der Nationalpark-Berufsjäger, sondern auch vieler Jägerinnen und Jäger sowie von Forschungsergebnissen lässt keine Zweifel an der jagdlichen Tauglichkeit bleifreier Büchsenmunition offen. Unter den Jägerinnen und Jägern besteht mittlerweile große Aufgeschlossenheit und positive Erfahrung zu diesem Thema.
Dreh- und Angelpunkt für eine breitere Forcierung der bleifreien Büchsenmunition sind nicht nur die eigenen Testergebnisse, sondern auch die Kooperation und Zusammenarbeit mit der Salzburger Jägerschaft und den ansässigen Büchsenmacherbetrieben - diese genießen bei den Jägerinnen und Jägern Vertrauen und können so wesentliche Bewusstseinsbildung und Überzeugungsarbeit leisten.
Förderung Nationalparkregion Tirol
Seit 2013 unterstützt auch die Nationalparkverwaltung in Matrei immer wieder die Umstellung auf bleifreie Munition in der Region. So auch im heurigen Spätfrühling. Geplant ist erneut eine Veranstaltung, bei der die Teilnehmer kostenlos bleifreie Munition am Schießstand testen können. Im Detail beinhaltet diese Aktion, an der Tiroler Jäger mit einer gültigen Jagdkarte, welche in Osttirol die Jagd ausüben, teilnehmen können, folgende Punkte:
Nationalparkregion Kärnten
Seit mittlerweile 10 Jahren werden in den Kärntner Nationalparkgemeinden Aktionen zum Thema „bleifreie Büchsenmunition“ gemeinsam mit der Bildungsplattform der Kärntner Jägerschaft durchgeführt und veranstaltet – über Vorträge, Unterstützung beim Kauf von unverbleiten Geschossen durch die einheimischen Jägerinnen und Jäger, bis hin zur praktischen Anwendung und der Wirkung bleifreier Kugelgeschosse und ihrer verbleiten Gegenstücke auf Seifenblöcke.
Seit 2008 wird in den Kärntner Nationalparkrevieren – wenn überhaupt – nur bleifrei gejagt und ein Unterschied zur früheren verbleiten Munition in Bezug auf Tötungswirkung, Sicherheit und Nachsuchen ist nicht eingetreten. Deshalb wird für ein rasches Umsteigen auf bleifreie Munition (Flinte und Büchse) plädiert
… zur Vermeidung von Tierleid
… als Beitrag zum Artenschutz
… zur Vermeidung von Gesundheitsgefährdung durch Wildbret
… für ein besseres Image der Jagd
Gänsegeier F 75 fliegt aktuell im Gebiet des spanischen Naturparks Serrania de Cuenca
Der im Frühjahr 2017 im Geierzentrum von Lago di Cornino besenderte Junggeier F 75 überwinterte nach seiner letztjährigen „Europa Tournee“ in der Region des spanischen Naturparks Serrania de Cuenca. Obwohl er sich dort schon seit Herbst aufhält, legt er interessanter Weise täglich große Strecken zurück. Beispielsweise betrug seine Flugstrecke zwischen dem 15. und 17. April knapp 500 km. Das Projekt-Team ist sehr gespannt, wohin ihn der weitere Verlauf seiner Reise durch Europa führen wird.
Die Dokumentation seiner Flugstrecke bestätigt wiederum die überaus große Mobilität dieser Geierart und belegt die weiträumige Vernetzung dieser imposanten Vögel. Dadurch zeigt sich wieder einmal wie wichtig internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Geier ist.
Das Liegenlassen von Kadaver verendeter Nutztiere im Nationalpark Hohe Tauern in der Förderrichtlinie zur „Erhaltung der Kulturlandschaft“ integriert
Bei der Überarbeitung der Förderrichtlinie des Salzburger Nationalparkfonds zur „Erhaltung der Kulturlandschaft“ konnte erreicht werden, dass sich die Grundeigentümer im Rahmen des Fördervertrages verpflichten, Kadaver von verendeten Haustieren im Gelände Liegenlassen, sofern diese aus seuchen-hygenischen Gründen und zum Schutz von Grundwasser, Fließgewässer und stehender Gewässer unbedenklich sind und abseits von Wegen und Steigen liegen. Damit konnte eine Sicherung der Nahrungsquellen nicht nur für Geier, sondern für alle Aasfresser erreicht werden. Auch im Kärntner und Tiroler Teil des Nationalparks ist es in vielen Fällen nach Abklärung gewisser Umstände bereits möglich, Kadaver vor Ort zu belassen. Wünschenswert wäre, dass diese bewährte Regelung auch außerhalb des Nationalparks Hohe Tauern in den Österreichischen Gebirgsregionen angewendet wird.
Steinadler Horstmonitoring 2019
Von 2003 bis 2005 wurde im Rahmen des länderübergreifenden Projektes Interreg III-A „Der Steinadler in den Ostalpen“ der Steinadlerbestand in den Hohen Tauern erhoben. Seit 2011 werden diese Bestandsaufnahmen durch den Nationalpark Hohe Tauern, mit dem Ziel Bestandstrends zu erkennen und den Reproduktionserfolg zu ermitteln, eigenständig weitergeführt. Auch 2019 werden die Kontrollen wieder fast ausschließlich von Nationalparkpersonal (Ranger und Berufsjäger) unter Einbindung anderer Personen, meist aus den Bereichen Jagd und Forst durchgeführt. Wir ersuchen höflich um Meldung von beflogenen Horsten in der Nationalparkregion.
Auch heuer findet wieder jeden Mittwoch vom 10.7.2019 – 04.09.2019 die beliebte, von Nationalpark Rangern geführte, Exkursion "Könige der Lüfte" in das Tal der Geier statt. Treffpunkt ist jeweils um 08:45 Uhr beim Parkplatz Krumltal. Die Gehzeit für die rund 5 km lange Strecke wird rund 2,5 Stunden betragen. Dabei wird ein Höhenunterschied von 450 m überwunden.
Vom 1. Juli bis 13. September kann man sich jeweils montags und freitags mit unseren Rangern in Kals am Großglockner auf die Suche nach den BIG FIVE - dazu zählt auch der Bartgeier - machen.
Haus „Könige der Lüfte“
Diese Erlebnisausstellung widmet sich den großen Greifvögeln des Nationalparks Hohe Tauern - den Bartgeiern, Gänsegeiern und Steinadlern. Besucher können anhand von Tierpräparaten, Filmen und interaktiven Spielen viel Interessantes und Wissenswertes über ihre Lebensweisen, die biologischen Besonderheiten und das Wiedereinbürgerungsprojekt der Bartgeier in den Alpen erfahren.
Das Haus „Könige der Lüfte“ in Rauris/Wörth hat heuer im Sommer folgende Öffnungszeiten:
20. Mai bis 12. Juni täglich von 14:00 – 18:00 Uhr,
20. Juni bis 22. September von 10:00 – 18:00 Uhr,
20. September bis 31.Oktober von 14:00 – 18:00 Uhr.
Weitere Informationen unter 06562/40849-33
Bartgeier und Gänsegeier Online
Die Flugrouten unserer besenderten Greife können Sie auch täglich akutell auf unserer Homepage verfolgen.
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Newsletter „Könige der Lüfte“ wird von den Lesern sehr gut angenommen
Der Nationalpark Hohe Tauern evaluiert laufend seine Produkte und Dienstleistungen. So wird auch dieser Newsletter genau geprüft und mit anderen Newslettern verglichen. Grundlegende Daten für diese statistische Auswertung stellen über 360 Millionen E-Mails dar, die vom 30. Juni 2017 bis zum 30. Juni 2018 versendet wurden. Über 29 Branchen in Bezug auf Öffnungsrate, Klickrate, Click Through Rate, Abmelderate und Bouncerate wurden betrachtet.
Die durchschnittliche Öffnungsrate beträgt branchenübergreifend 26,56 %. Das bedeutet, dass insgesamt betrachtet ein Viertel aller Empfänger ein Mailing auch geöffnet hat. Von allen Öffnern haben 15,38 % einen Link in dem Mailing geklickt (Click Through Rate). Die Abmelderate lag branchenübergreifend im vergangenem Jahr unter einem Prozent. 0,54 % aller Empfänger meldeten sich nach dem Erhalt eines Mailings von der Empfängerliste ab. Die Bouncerate drückt den Anteil der fehlgeschlagenen Zustellungen aus. Dieser Wert liegt in diesem Jahr bei 3,37%.
Der Newsletter „Neues zu Geiern und Adlern“ ergeht an 1.800 Abonnenten. Sehr erfreulich sind die Evaluierungsergebnisse für diesen Newsletter wie die u.a. Tabelle belegt. Die Kontrollwerte liegen weit über den Schnitt und bestätigen das große Interesse am alpenweiten Projekt.
Terminankündigung:
Internationaler Bartgeierzähltag 2019: am Samstag, den 12.10.2019
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