Die Bachforelle (Salmo trutta) ist in Europa „gefährdet“. Die Aussage mag überraschen, denn diese Art ist über Europa und Westasien weit verbreitet und wurde sogar in Fließgewässer Ostasiens, Afrikas, Nord- und Mittelamerikas, wie auch in Australien eingebürgert. Auch scheint die Bachforelle nicht auf den klassischen ‚Roten Listen‘ der gefährdeten Arten auf.
Mit dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren entwickelten sich in den großen Flusssystemen Europas genetisch unterschiedliche Bachforellenlinien. Der in den Gewässern des Nationalparks heimische DonauTypus droht auszusterben, da in den letzten 40 Jahren vor allem die rascher wachsende Forelle des Atlantischen Typus als Zuchtmaterial für den Besatz verwendet wurde. Dadurch ist die Donaubachforelle nahezu verschwunden bzw. genetisch mit der atlantischen Bachforelle vermischt. Wertvolle biologische Ressourcen verschwinden so in alarmierendem Ausmaß. Zusätzlich haben Untersuchungen gezeigt, dass in Gewässern mit Bachsaiblingen die Bachforellen immer weiter zurückgedrängt werden.