Wie auch im Vorjahr ziehen sich die Gletscher in Österreich immer weiter zurück. Bei manchen ist dies noch kaum bemerkbar, wiederum andere knackten jedoch die -100 Meter Marke. Der Trend bestätigt jedoch eindeutig den Rückgang des Gletschereises.
Durch die kontinuierlich ansteigenden Temperaturen müssen fast alle Gletscher in Österreich mit dem Rückgang ihrer Eisflächen kämpfen. Nur ein paar wenige, wie z.B. der Schneeloch Gletscher, beendeten das letzte Jahr mit einer neutralen Bilanz. Mit anderen Worten, von den 92 beobachteten Gletschern sind 85 zurückgegangen und 7 sind in etwa stationär gebleiben. Die größte Einbußung musste der Horn Kees (-104 Meter) machen.
Im NP Hohe Tauern Gebiet war die Pasterze (-52,5 Meter) oder der Freiwand Kees (-34 Meter) schwer betroffen. Bei der Pasterze wird auch regelmäßig die Eisdicke gemessen, mit ähnlich kritischen Resultaten (6.1 Meter ist die Gletscherzunge im letzten Jahr eingesunken). Doch noch bleibt die Pasterze, mit ca. 8 Kilometer, der längste Gletscher der Ostalpen.
Fast wie im Vorjahr belief sich der mittlere Rückzugswert (bei 92 Gletschern) auf rund -15 Meter (-14,3 Meter 2018/ 19). Auch der starke Schneefall des letzten Jahres, die das jährige Mittel übertrafen, reichte nicht aus, um dem Rückgang des Eises Einhalt zu gebieten.
Dies hat auch einen großen Verlust an Masse für die Gletscher zur Folge. Dieser Wert wird beim, z.B Mullwitzkees in der Venedigergruppe, seit über 10 Jahren vermessen und umgerechnet in Wasseräquivalent ausgegeben. Der Gletscher hat im Jahr 2019/20 1,009 * 10^6 m³ - also über eine Million Kubikmeter - Massenverlust erlitten. Jedoch ist dies sogar ein gutes Jahr für den Mullwitzkees, da es der drittbeste Wert seit 14 Jahren war. Dadurch entstehen aber auch neue eisfreie Flächen, wo sich wieder neues Leben ansiedeln kann.
Masseeinbußungen des Mullwitzkees in den letzten Jahren
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