Nationalpark Hohe Tauern

Landwirtschaft im Wandel:
Expeditionsgruppe unterwegs im Nationalpark Hohe Tauern – FH Kärnten kooperiert als Forschungspartner


Wie wird der Wandel in der Landwirtschaft in der Nationalparkgemeinde Mallnitz sichtbar – und warum ist das für die zukünftige Entwicklung des Nationalparks von Bedeutung? Die dreitägige Bereisung „expedition.national.park.2022“ mit Wissenschafter:innen der Fachhochschule (FH) Kärnten und Bewohner:innen der Region bot einen neuen, innovativen Dialograum für diese Fragestellungen, um in der Diskussion neue Perspektiven für ein aktuelles Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.


Kooperation Fachhochschule und Nationalpark Hohe Tauern Kärnten

Am 29. Mai 2022 erfolgte der Auftakt der „expedition.national.park“ in Mallnitz. Das abwechslungsreiche Programm – mit insgesamt neun Stationen und acht Teilnehmer:innen – wurde im Vorfeld der Veranstaltung von den Projektpartnern FH Kärnten und dem Nationalpark Hohe Tauern Kärnten gemeinsam erarbeitet. Die Zusammenarbeit der beiden regionalen Bildungs- und Forschungsinstitutionen beruht auf einer langfristig ausgelegten Kooperation, welche im Oktober 2021 gestartet wurde. Ziel der Kooperation ist, das Bild des Nationalparks, seiner kulturellen, naturräumlichen und ökonomischen Bedeutung und Möglichkeiten im Bewusstsein innerhalb und außerhalb der Region zu stärken. Peter Granig, Rektor der FH Kärnten, betonte „Es ist uns ein großes Anliegen, mit dieser Kooperation nachhaltig die Forschungs- und Bildungslandschaft in Kärnten zu beleben und regionale Impulse mit nationaler und internationaler Sichtbarkeit zu setzen.

Expedition – Einblicke in die Nationalparkregion

Das Format der jährlich wiederkehrenden Expedition in den Nationalpark und seine Region beinhaltet den Besuch verschiedener Persönlichkeiten, das Kennenlernen von Arbeits- und Wirtschaftsformen, sowie tiefgehende Einblicke in lokale Erfahrungsschätze. Vom 29. bis 31. Mai besuchte die Expeditionsgruppe neun verschiedene Stationen im Dösen-, Seebach- und Tauerntal sowie direkt im Ort Mallnitz: von landwirtschaftlichen Betrieben im Vollerwerb bzw. Nebenerwerb teilweise mit Direktvermarktung über gastronomische Betriebe teilweise mit Bezug zur Landwirtschaft bis hin zu Beherbergungsbetrieben. „Beim Reden kommen die Leute zusammen! Dabei ist die große Vielfalt in der Zusammensetzung der Expeditionsgruppe ein enormer Vorteil für die Diskussion.“ sagte Hans Glantschnig, Wirt der Stockerhütte im Tauerntal in Mallnitz, die einer der Haltepunkte der Expedition war. Der Expeditionsteilnehmer Josef Aberger war beeindruckt „von der lösungsorientierten Entwicklung, von der Vereinbarkeit von Grund und Boden mit dem Naturschutz im Dialog.

Ausblick – Zukunft des Nationalparks

Die wissenschaftliche Aufbereitung der Erfahrungen und Beobachtungen aus der Expedition werden maßgeblich von der FH Kärnten durchgeführt. Ziel ist, die Ergebnisse jeder Bereisung in einem schriftlichen Format der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um somit langfristig anschlussfähiges und sozial robustes Wissen zu schaffen. Dieses bildet die Grundlage für einen gemeinsamen Blick auf den Nationalpark und die Entwicklungsmöglichkeiten der Region. Nationalparkdirektor Peter Rupitsch stellte beim Abschluss der Veranstaltung fest „Die Expedition bietet einen gelungenen Rahmen, um das lokale Bewusstsein für den Nationalpark als Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraum für die Zukunft zu fördern und damit wichtige Entwicklungsrichtungen gemeinsam mit den Bewohner:innen und Wissenschafter:innen zu diskutieren. Wir freuen uns schon auf die nächste expedition.national.park 2023!“

Das Projekt wurde mit Unterstützung des Landes Kärnten und der europäischen Union gefördert.



Geschrieben von
Elfriede Oberdorfer-Wuggenig

02.06.2022